Der nördlichste Naturpark in Südtirol umfasst eine Fläche von rund 31.334 Hektar, die sich auf die Gemeinden Sand in Taufers, Gais, Percha, Rasen-Antholz, Ahrntal und Prettau aufgliedert. Der Park wird im Nordwesten vom Talboden des Tauferer Ahrntals begrenzt. Im Osten bis zum Staller Sattel fällt die Parkgrenze mit der österreichischen Staatsgrenze zusammen. Im Südosten grenzt das Antholzertal und im Süden das Pustertal das Schutzgebiet ein.
Das Herz des Schutzgebiets bildet die Rieserfernergruppe mit beeindruckenden Gipfeln wie der Hochgall, der Magerstein und der Schneebige Nock. Zwischen dem Rein- und Ahrntal liegt die Durreckgruppe mit der Durreckspitze. Die Dreiherrenspitze und die Rötspitze gehören zu den imposantesten Gipfeln der Venedigergruppe.
Charakteristisch für den Park ist der Reichtum an Wasser in Form von Bergbächen, Wasserfällen und Seen. Fuchs, Dachs, Baummarder oder Sperlingskauz finden im Nadelmischwald ideale Lebensbedingungen. Der Steinadler horstet hier regelmäßig, Murmeltiere vergnügen sich auf den saftigen Weiderasen zwischen Arnika, Gold-Fingerkraut und Katzenpfötchen. Die Talböden in den langgezogenen Tälern mit kleinen Seitentälern sind dicht besiedelt, während auf den steilen Hängen verstreut kleinere Weiler liegen mit extensiv genutzten Almflächen und Bergmähwiesen. Oberhalb der Waldgrenze befindet sich das Almgelände, das in den Sommermonaten von Kühen und Schafen beweidet und bemäht werden.